//Stadtwerke-Pilotprojekt „Linie 66: Sauna-Express“ gestartet
Sauna Express auf Jungfernfahrt. (Originalfoto: Leon Heimbürger / CC BY-SA 3.0 via Wikimedia)

Stadtwerke-Pilotprojekt „Linie 66: Sauna-Express“ gestartet

Sauna Express auf Jungfernfahrt. (Originalfoto: Leon Heimbürger / CC BY-SA 3.0 via Wikimedia)
Der Sauna Express fährt seit gestern.
(Original: Leon Heimbürger / CC BY-SA 3.0
via Wikipedia

Bonn – Gute Nachrichten für alle Sauna-Fans: Die Bad Honnefer Firma „saunacheck24.de“ ist neuer Hauptsponsor für die Linie 66. „Wir freuen uns, den Hersteller als Großsponsor für die nächsten fünf Jahre gewinnen zu können“, teilt ein Stadtwerke-Sprecher mit. Bereits in den letzten Wochen habe man die marode Klimatechnik gegen moderne Saunaanlagen in den meisten Zügen der Linie 66 getauscht und erfolgreich Tests absolviert. Die Linien 61 und 62 sollen bald folgen.

Damit man pünktlich zum Sommerbeginn starten konnte, mussten die Mitarbeiter ranklotzen. „Das war schon hart für unsere Jungs bei der Technik, die kamen ganz schön ins Schwitzen“, berichtet der Sprecher. Auch Saunacheck24-Chef Ludger Bierenberg ist zufrieden: „Wir sehen große Chancen in dem Projekt. So können wir unseren Kunden quasi auf dem Weg zur Arbeit die Vorzüge unserer Saunatechnik erklären, sie können sie direkt erleben! Extra für das Projekt haben wir die alten, störanfälligen Klimaanlagen gegen moderne Saunaanlagen getauscht“. Die neue Saunarekulvatoren sind eine Sonderanfertigung, es gibt sie nur in Bonn! Über kleine Schlitze unter den Sitzen strömt der feuchte Dampf in den Innenraum, die Halte dienen zur Versorgung mit Frischluft.

Auch die Fahrgäste sind glücklich, zeigt eine Umfrage der Rheinischen Tagespost. „Das ist fast wie Urlaub“, schwärmt der verschwitzte Thorben K. Der 42-jährige Telekommitarbeiter hat sein klatschnasses Hemd geöffnet, das Jackett liegt über der Schulter. „Normalerweise fahre ich ja nicht mehr mit der Stadtbahn, da es im Sommer dort drinnen eine kaum erträgliche Luft vorherrscht. Aber jetzt mit der Sauna ist das toll.“

In den ersten Wochen sollen Saunacheck24-Mitarbeiter an den Bahnsteigen stehen und mit Handtüchern versorgen. Auch in den ersten Bussen wurde die Saunatechnik bereits eingesetzt. Der Stadtwerkesprecher: „Bei eingeschalteter Saunatechnik werden die Kunden viel ruhiger. Auch wenn man mal zehn Minuten auf der Strecke warten muss oder Verspätung hat, regen sich die Fahrgäste jetzt viel weniger auf.“ Stattdessen würden sie entspannt-apathisch sitzen und stehen bleiben. Das zeigt sich auch in den Zahlen. „Klar gibt es immer wieder Leute, die sich aufregen. Aber es haben sich bislang mehr Leute über die kaputten Klimaanlagen beschwert als über die neuen Saunen.“ Im Innenraum würde konstant 35 Grad bei 80 prozentiger Luftfeuchte vorherrschen. „Früher waren das schon mal 50 oder 60 Grad, eine deutliche Verbesserung also.“

Saunacheck24-Chef Bierenberg berichtet stolz: „Inzwischen hat sich auch ein Großkonzern aus dem deutschen Schienenverkehr gemeldet. Die haben ebenfalls Interesse, marode Klima- gegen moderne Saunaanlagen zu tauschen.“ Welcher Konzern gemeint ist, wollte er allerdings aus geschäftlichen Gründen nicht verraten. „Nur so viel: Wir arbeiten gerade an Saunatechnik für Hochgeschwindigkeitszüge.“

Saunacheck24 mit Sitz in Bad Honnef gehört zu den größten Saunaherstellern der Region. 150 Angestellte arbeiten in der Firma, der Jahresumsatz beläuft sich auf 8,7 Millionen Euro. Bierenberg gründete die Firma 1995.

Chef-Intellektueller bei der Rheinischen Tagespost. Besitzt seit zwei Wochen ein iPhone3 und hat dieses Facebook, weil er es muss.