//Praktikant, der Kölner Wahlzettel vorbereitet hat, hofft auf gutes Praktikumszeugnis

Praktikant, der Kölner Wahlzettel vorbereitet hat, hofft auf gutes Praktikumszeugnis

human-812733_1280Köln – In fünf Tagen endet das Schülerpraktikum von Sven (16) in der Kölner Stadtverwaltung. Sechs Monate lang konnte er Einblicke sammeln in die Arbeit der Verwaltung – und ist hellauf begeistert. „Was ich dort alles lernen konnte ist schon faszinierend“, berichtet der Chorweilerer.

So konnte er bei großen Projekten wie der Sanierung der Kölner Oper mithelfen, war dort wegen Personalmangels sogar für die Koordinierung der Firmen auf der Baustelle mitverantwortlich. „Das war schon eine riesige Aufgabe. Aber das darf ich nicht erzählen, sonst gibt es Ärger“, erzählt er verschwörerisch gegenüber der Rheinischen Tagespost. Wie es mit der Oper ausgegangen ist, weiß er nicht. „Bevor der Bau aber fertiggestellt wurde, musste ich in eine andere Abteilung. Aber ich glaube, die waren sowieso fast fertig.“

Später kümmerte sich der Schüler um das Design der Kölner Wahlzettel, entwarf drei Varianten. Besonders stolz ist er dabei auf seine subtilen Änderungen. „Natürlich gab es da eine Vorlage vom Land. Aber man konnte darauf kaum die Parteien erkennen, weshalb ich eine andere Schriftgröße wählte.“ Schließlich würden ja besonders viele Ältere zur Wahl gehen. Doch nicht immer seien seine Alleingänge gut aufgenommen worden, so Sven geknickt. „Klar, man kann sich ja auch mal mit dem Datum vertun, was ändert das schon?“ fragt er.

Ein bisschen stört ihn allerdings die Spießigkeit in der Stadtverwaltung. „Beim letzten Stimmzettel gab ich eine Variante mit Comic Sans in den Druck, damit sich auch jüngere Leute angesprochen fühlen. Doch das wollte man partout nicht, ließ 250 000 Stimmzettel einstampfen, eine echte Papierverschwendung!“ ärgert er sich.

Sven hofft jetzt auf ein gutes Praktikumszeugnis. In der Kölner Verwaltung zu arbeiten würde ihm jedenfalls Spaß machen, erklärt er. „Besonders in der Kölner ist es toll. Da hat man viele Freiheiten, und wenn was schief läuft, kann man es nochmal probieren, ohne dass einem der Kopf gleich abgerissen wird…“

 Foto: Pixabay / Creative Commons CC0

 

Chef-Intellektueller bei der Rheinischen Tagespost. Besitzt seit zwei Wochen ein iPhone3 und hat dieses Facebook, weil er es muss.