//Endlich! Duisdorfer Malte (28) hat seinen ersten Personalausweis
Lange schlangen von Wartenden rund ums Stadthaus (Foto: © Wolkenkratzer / Wikimedia, CC BY-SA 3.0)

Endlich! Duisdorfer Malte (28) hat seinen ersten Personalausweis

Lange schlangen von Wartenden rund ums Stadthaus (Foto: © Wolkenkratzer / Wikimedia, CC BY-SA 3.0)
Lange schlangen von Wartenden rund ums Stadthaus (Foto: © Wolkenkratzer / via Wikimedia, CC BY-SA 3.0)

Bonn – Große Freude bei Malte Henrikksen (28)! Freudestrahlend kam der Duisdorfer gestern aus dem Stadthaus, in der Hand seinen ersten Personalausweis – nach zwölf Jahren Wartezeit. „Immerhin ging es deutlich schneller als mit Wartemarke“, so der Vater eines frisch geborenen Kindes glücklich. Der nächste Online-Termin für ihn wäre erst Februar 2018 verfügbar gewesen.

Immerhin konnte Henrikksen die jahrelange Wartezeit sinnvoll nutzen, er baute sich eine Online-Stressberatungsfirma auf. In der Zeit ernährte er sich von Wasser aus dem Spender und Mettbrötchen der Stadthauskneipe. „Es musste immer ganz schnell gehen, ich hatte sonst Angst, meinen Platz zu verlieren“, so Henrikksen.

Sogar seine Frau lernte er im Wartesaal kennen: „Sie wollte eigentlich nur ihr Auto, einen Golf II, anmelden. Wir haben dann auf dem Dach des Stadthauses geheiratet, die Standesbeamtin war schließlich vor Ort…“, berichtet der Papa stolz. Für die Geburt musste Mama Carina allerdings ihren Platz aufgeben, Henrikksen hofft, ihr Auto mit anmelden zu können. „Ich muss aber auch gleich wieder rein, eine Geburtsurkunde beantragen für den Kleinen“, so der Vater. Er glaubt, diese zum dritten Geburtstag zu haben. „In den letzten Monaten ging es deutlich schneller voran. Vielleicht bringe ich ihm auch gleich seinen Perso mit.“ Auf einen Onlinetermin will er verzichten. Der nächste wäre erst für den 3. Juli 2022 zu haben gewesen.

Ärger im Bürgeramt? Seitdem das Amt auf Onlinetermine umgestellt hat und kaum noch kurzfristig Termine vergibt, bilden sich kilometerlange Warteschlangen um das Haus herum. Die Pannenserie sei wirklich „grottig“, gibt auch der Projektleiter Rainer Annemann zu Amtes zu. „Wir müssen doch Geld sparen, haben deshalb weniger Leute eingeplant. Wer konnte auch ahnen, dass die Leute lieber zwei Stunden vor Ort warten, statt ihre Begehren erst in vier Monaten vorzubringen, wenn sie kurzfristig einen Reisepass beantragen oder eine Anmeldung machen müssen?“ Zwar hätte man das Problem auch früher abstellen wollen. „Leider konnte der Hersteller der Software uns erst nach drei Jahren einen Service-Termin zusichern. Wir haben uns daher entschieden, vor der Tür zu warten und einen Techniker abzufangen.

Und das gelang! In einigen Tagen dürfte es deshalb wieder fluppen.