Bonn – Schon wieder Ärger mit veralteter Technik bei den Bonner Ordnungshütern! Doch diesmal waren sogar Beamte in Gefahr!
Eine Beamtin arbeitete gegen 7 Uhr an ihrem Computer im Büro. Noch immer müssen Polizisten dort mit veralteten Windows Versionen arbeiten. Als sie ein Fenster am Rechner öffnen wollte, passierte es: Das Fenster stürzte ab, verletzte die Beamtin so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden musste.
Sicherheitsexperten sind entsetzt über die Folgen! „Es war ja nur eine Frage der Zeit. Seit Jahren warnen wir vor dem Einsatz von veralteten Windowsversionen und empfehlen ein Upgrade“, so der anglizismenschleudernde IT-Experte André Romme von der Sicherheitsfirma Kapsersky Deutschland. „Doch bislang meinten die Behörden immer, sie währen mit millionenteuren Wartungsverträgen besser aufgehoben.“
Schlecht gewartete Technik? Die Wartungsfirma BLB wiegelt ab: „Der Support für die veralteten Fensterversionen ist seit rund einem Jahr ausgelaufen“, so ein Sprecher. Der Vorfall sei daher kein Einzelfall: Die Fenster-Version ist bekannt dafür, regelmäßig aus schwer nachvollziehbaren Gründen abzustürzen. Doch bislang sei bis auf Blessuren an Händen, zerbrochenen Tastaturen und herunter gestoßenen Monitoren nichts derart Schlimmes vorgekommen. „Natürlich kann es immer sein, dass bei Fensterabstürzen Daten verschwinden.“
Mehr Streifendienst in Sommermonaten?
Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa zog die Konsequenzen, veranlasste sofort eine Überprüfung aller Fenster des Präsidiums durch Techniker einer Fachfirma. Bis zum Abschluss der Überprüfung dürfen Beamte keine neuen Fenster öffnen, die alten werden geschlossen.
Die Folgen könnten frappierend sein: Sicherheitsexperten vermuten, dass die Beamten jetzt in den heißen Sommermonaten deutlich öfters das Gebäude verlassen werden und auf Streife gehen. Der vermehrte Außendienst könnte daher auch mehr geschnappte Verbrecher zur Folge haben.
Wie kam es zu dem Fenstersturz?
„Gewöhnlich stürzen solche Fensterversionen, die um die 2001er Jahre eingerichtet werden, aus verschiedenen Gründen ab“, so IT-Experte Romme. Gerade die Herstellerfirma macht seit Jahrzehnten mit abgestürzten Fenstern von sich reden.
Möglicherweise fand aber auch ein Angriff durch Externe, etwa Hacker, statt! Geprüft wird deshalb, ob der Absturz beim sogenannten fensterln passierte, einem Usus unter Hackern, bei dem die Fenster über durch einen Trojaner-Remote-Zugriff geöffnet werden, um Eindringlinge hinein zu lassen. „Gerade ohne regelmäßigen Support werden die Sicherungsmechanismen dieser Version ausgehöhlt.“ Er empfiehlt einen sofortigen vollständigen Austausch aller Fenster, noch in den nächsten Monaten.
Wie geht es weiter?
Das in Rede stehende Fenster wird durch einen Gutachter und Ermittler der Polizei in Augenschein genommen. Es wurde in die Arrestzelle gebracht und soll dort von Experten befragt werden. Ob Anklage erhoben wird, ist noch nicht klar.