//Neuer Bonner Cityring erhält extra viele Verkehrswenden
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Neuer Bonner Cityring erhält extra viele Verkehrswenden

Bonn – Kurve, Gerade, Kurve, Gegengerade: Seit wenigen Tagen ist der neue Cityring in Bonn und die Verkehrsführung an der Kaiserstraße in Bonn geöffnet. Und: Er hat extra viele Verkehrswenden.

Radfahrer fahren nun rechts, rechts und links stadteinwärts, dazwischen Busse und Radfahrer stadtauswärts. Für Autofahrer und Falschparker bleibt die rechte Spur. Wer am Bahnübergang von der Königsstraße kommt, biegt links ab, oder rechts wenn keiner guckt. Von Links kommende Autofahrer der Königsstraße dürfen dort nicht gerade aus, sondern müssen vorher rechts in die enge Nassestraße, eine Fahrradstraße mit Mensa und täglich tausenden Studierenden, dann links in die Lennéstraße, vorbei am Schulweg der Pänz der Münsterschule und dem Hofgarten, am Kaiserplatz links, rechts am Busbahnhof entlang, wieder rechts abbiegen, um am Bahnhof vorbeizufahren.

Extra viele Verkehrswenden

„Ja, die mag einigen Leuten total verrückt vorkommen“, erklärt der Ratsmehrheitssprecher Roland Berndsen (34) aus CDU, FPD und GRÜNE gegenüber der Rheinischen Tagespost. „Aber wir haben jahrelang nichts für die Bonner Verkehrswende getan. Deshalb haben wir uns jetzt Strecken mit extra vielen Verkehrswenden für die Autofahrer überlegt, damit diese nicht mehr so gerne auf dieser Strecke Auto fahren.“

Der neue Cityring führt ebenfalls am Hofgarten entlang zur Kaiserstraße vorbei am Bahnhof. Wer vom Cityring kommt und über die B9 in Richtung Godesberg fährt und irgendwie doch wieder zum Cityring zurück will, der kann am Hofgarten rechts abbiegen, vorbei am Schulweg der Münsterschule, wieder rechts am Hofgarten entlang, links zum Kaiserplatz, rechts zum Busbahnhof und an der Maximilianpassage rechts, um am Bahnhof vorbei zum Cityring zurückzukommen.

Dass dadurch auch Radfahrer und Fußgänger beeinträchtigt werden, Autoverkehr mit Absicht durch Fahrradstraßen geleitet werden, Radfahrer plötzlich in englischer Fahrtrichtung unterwegs sind, Studierende vor der Mensa und Kinder extra aufpassen und Falschparker auf der Kaiserstraße das gesamte Konstrukt gefährden, habe man im Blick.

„Aber so Verkehrswenden bedeuten eben auch, dass man sich als Verkehrsteilnehmer einschränken muss. Das betrifft eben alle“, so Berndsen.

Auf die Frage, warum man überhaupt wieder Autofahrer auf diese Art zurück und am Bahnhof vorbei schickt, statt einfach auf der B9 eine U-Turn-Ampelschalte auf die B9 zurück einzurichten und so den unnötigen Autoverkehr aus der Innenstadt heraushält, antwortet Berndsen nur: „Die Bonner sind es seit 50 Jahren gewohnt, mit dem Auto im Kreis um den City herumzufahren, ohne irgendwo anhalten zu dürfen. Et bliev, wie et is, heißt es ja im Rheinland.“

Man könne ja nicht einfach die Kaiserstraße zur reinen Ökostraße machen, wo nur noch Anwohner entlangfahren dürften, erklärt auch der Verband Bonner Einzelhändler. Sprecher Rudolf Visalejwski (44), Bonner Weintruhenverkäufer: „Das hatte man in den 70er Jahren in der Bonner Innenstadt probiert, als man überall Fußgängerzonen eingerichtet hat. Und was war die Folge? Verödung, Leerstand, Rüpelradler und Kneipensterben.“

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Chef-Intellektueller bei der Rheinischen Tagespost. Besitzt seit zwei Wochen ein iPhone3 und hat dieses Facebook, weil er es muss.