Köln – Endlich ist klar, wer für das Operndebakel Verantwortung trägt und wie die Zuständigkeiten sind. Gestern veröffentlichte die Verwaltung eine handliche Erläuterung, die das Organigramm erklärt. Das lag dem Rat seit einigen Tagen vor, stieß aber wegen seiner Kompliziertheit auf Vorbehalte.
Rat und Öffentlichkeit hatten der Verwaltung vorgeworfen, mit dem Organigramm, welches aus 87 teils ineinandergreifenden Pfeilen und Formen besteht, die Verantwortung von sich weisen zu wollen. „Dem möchten wir mit einer kurzen Anleitung, intern ‚Handbuch‘ genannt, begegenen. Wir haben nichts zu verbergen. Mithilfe der Anleitung kann jeder unser Schaubild verstehen“, erläutert ein Sprecher der Verwaltung.
Das 450-seitige Handbuch ist in einem mitteldeutschen Kölsch-Dialekt aus dem 16. Jahrhundert verfasst. Vorwürfe, dass dieser für Ratsherren und Öffentlichkeit nicht verständlich sei, wischt der Sprecher wirsch beiseite. „Echte Kölner verstehen das. Und wer es nicht tut: Im Kölner Stadtarchiv liegt seit dreißig Jahren eine Übersetzungsanleitung in Form einer Doktorarbeit von Richard Regensrück dazu aus“. Wo genau diese sei, konnte er auf Nachfrage der Rheinischen Tagespost aber nicht sagen. „Da müssen sie schon selbst ins Stadtarchiv gehen, die Öffnungszeiten stehen auf der Webseite. Von nichts kommt nichts.“