Bonn – „Es ist entsetzlich“, stöhnt Rolf Fahrenberg. „Ständig drücken die Menschen, man wird hier nur getreten. Und immer läuft mir einer von diesen Typen mit seinem Billighandy durchs Bild, für irgendwelche hässliche Schnappschüsse.“
Fahrenberg ist entsetzt über die Situation in Bonn. „Man kann einfach nicht in Ruhe das perfekte Kirschblütenbild machen“, stellt er fest. Extra dafür ist er angereist, hat sich sogar eine neue Spiegelreflexkamera gekauft. „Ich dachte so an einen Blütentunnel, ein bisschen romantisch, Sie wissen schon“, so Fahrenberg.
Aber nicht so, wie es die Fotos schon tausendfach gibt.“Es soll nicht so ein kitschiges Foto sein, wie sie jetzt tausendfach gibt. Mein Bild wird absolut individuell und einfach perfekt!“ Doch egal, wann er in den letzten drei Wochen durch die Straßen ging, um Mitternacht, um vier Uhr morgens, am Vorabend: „Immer laufen dir irgendwelche Menschen rücksichtslos ins Bild, knipsen. Und erst die Anwohner, die dauernd mit ihren Karren durchs Bild fahren. Das ist entsetzlich!“ Ganz schlimm sei es jetzt beim samstäglichen Kirschblütenfest gewesen.
Er möchte jetzt eine Pause auf der Kirschblütenbildjagd einlegen. „Ich glaube, ich versuche es in zwei Wochen wieder. Dann hat sich dieser Hype hoffentlich gelegt, und ich kann endlich mein individuelles Traumfoto machen.