//„Defekte Rolltreppe“: Ausstellung auf unbestimmte Zeit verlängert
"Wir arbeiten für mehr Bewegung". Das Ausstellungsschild

„Defekte Rolltreppe“: Ausstellung auf unbestimmte Zeit verlängert

Bonn – Gute Nachrichten für alle Kunst-Fans! Die Ausstellung „Defekte Rolltreppe – Wir arbeiten für mehr Bewegung“ an der Bonner Heussallee der Bonner Stadtwerke wird auf unbestimmte Zeit verlängert.

Seit Anfang Juni wird die ehemalige Rolltreppe für die Ausstellung genutzt. Der New Yorker Künstler Rand Letskon hatte monatelang zuvor an dem Konzept für das mechanischen Stillleben gearbeitet. „Mein Ziel war es, das ganze so gut wie möglich als Baustelle zu darzustellen“, erklärt Rand. Dafür wurden an beiden Enden der Treppe zwei Metallsperren angebracht, darauf ein Zettel der SWB „Wir arbeiten für mehr Bewegung.“

„Ein solcher Zettel, der Bewegung verspricht, in Kombination mit dem offensichtlichen Stillstand, das ist schon ein wundervoller Gegensatz. Voll entfaltet sich die Installation aber erst in Kombination mit den vielen Passanten, die daran vorbeiströmen, um es herum pulsieren. Die Zuschauer sind Teil des Kunstwerks Das gab es so noch nie“, schwärmt er.

Bei der internationalen Künstlerszene stieß die Installation auf großen Applaus. Hervorgehoben wurden auch die detaillierten Arbeitsflächen, etwa ein Loch am Fuße der Treppe, das Einblick in den sich nicht drehenden Motor gab, oder die wie hereingeweht liegende braune Blätter auf den Treppenstufen.

Die Bonner nahmen die Ausstellung gut auf. Mehrere tausend Leute täglich bewunderten das mechanische Stillleben – so viele, dass die Ausstellung nicht wie geplant am 30. August 2016 auf unbestimmte Zeit verlängert verlängert wurde. „Wir überlegen auch, es danach als Wanderausstellung in verschiedenen Orten in Bonn oder gar anderen Städten zu wiederholen“, so Rand.

Meldungen verärgerter Bürger, dass die Rolltreppe so lange Zeit nicht nutzbar gewesen sei, gab es keine. „Die Bonner sind offenbar gewohnt, dass manche Dinge über Jahre nicht funktionstüchtig sind, und Baustellen auch mal länger eingerichtet werden als geplant“, so der Künstler.

 

Chef-Intellektueller bei der Rheinischen Tagespost. Besitzt seit zwei Wochen ein iPhone3 und hat dieses Facebook, weil er es muss.