Bonn – Nach dem Kirschblütenfest-Schock können Fans der rosa Blüte jetzt aufatmen. Das Kirschblütenfest 2017 findet in Bad Neuenahr statt. Das gab die Kurstadt heute in einer Pressekonferenz statt.
„Wir sind froh, dass wir uns nach der Klangwelle auch dieses Fest sichern konnten. Es ist ein wahrer Publikumsmagnet“, schwärmt auch Bürgermeister Reinhard Rumbel. „30.000 Besucher sind für unsere Geschäfte vor Ort ein großer wirtschaftlicher Schub, und unsere Anwohner freut es bereits jetzt, bald in tollen rosa Alleen zu wohnen.“ Über die Kosten für diesen Fest-Coup wollte er sich nicht äußern. „Es waren dicke Früchte“, meinte er nur.
Ein Großteil der Kirschbäume würde bereits Ende März, kurz vor der Blüte abgeholt und in die Kurstadt gebracht. Der Rest wird meistbietend verkauft. Nur so könne verhindert werden, dass auch weiterhin tausende Menschen die Altstadt-Straßen verstopfen und die Anwohner vor große Lärm- und Schmutz Probleme stellen.
Wir sind uns sicher, dass sich das Fest bei uns gut entwickeln wird.“ Ob daraus im Laufe der Jahre eine kommerzielle Großveranstaltung wie Pützchens Markt wird, die sich über Jahrhunderte entwickelt hat, wollte er nicht sagen. „Ich bin mir sicher, dass so etwas seine Zeit braucht“, meint er, fügt hinzu: „Im Zweifel könne man ja noch nachjustieren, falls es zu viel oder zu wenig kommerziell zugeht, und als Stadt einen einvernehmlichen Interessensausgleich herstellen.“
Und fügte hinzu: „Apropos Pützchen: Wir hätten bei den Wiesen am großen Sprudel noch etwas Platz, falls es die Anwohner auch stört.“
Bonner Anwohner werden gebeten, die Altstadtstraßen zwischen 30. März und 9. April nicht zuzuparken, damit die Gärtnereifahrzeuge die Bäume reibungslos ausgraben und mitnehmen können. Ob es Ersatz geben wird, konnte die Stadt Bonn gegenüber Rheinlandpost nicht sagen.
Die Kirschbäume gibt es seit den 1970er Jahren. Bereits als sie aufgestellt wurden, gab es seitens der Anwohner große Kritik: Weil dadurch Parkplätze verlorgen gingen, und die Straßen verschatteten.
Eine begrüßenswerte Aktion, die den Kirschbäumen ein tragfähige Existenz, ja will sagen, eine Existenzgrundlage beschert und sie aus dem Dunstkreis des Gemeinen Altstadtspießers, eines miesepetrigen und als langweilig bekannten Zeitgenossen, in ein Habitat versetzt, welches als aufgeschlossen gilt.
Wir im Bundesamt für magische Wesen bedauern den Wegzug der Bäume, können es aber gut nachvollziehen und wünschen den Bäumen sowie ihren sicherlich zahlreich anreisenden Fans alles erdenklich Gute in ihrer neuen Umgebung.