Bonn – Björn Neumann steht ratlos vor den rot-weißen Absperrungen am Rheinufer. Traurig blickt er auf seine Joggingstrecke, die er für diesen Tag herausgesucht hat, um endlich nach einem Jahr wieder mit dem Laufen wieder anzufangen. „Der guten Vorsätze wegen. Ich hatte mich gerade mit brandneuer Joggingkleidung, neuen Laufkopfhörern und einem Pulsmesser ausgestattet“, seufzt er. Sogar neue Schuhe hatte er sich extra gekauft.“
Dabei hatte er die Strecke erst gestern anhand umfangreicher Ratgeber ausgesucht. „Das war ein Aufwand! Fast einen halben Tag war ich mit Steigungen, Pausenabschnitten und Erholphasen beschäftigt, die ich mit eingeplant habe.“ Dass dies jetzt buchstäblich ins Wasser fällt, findet er untröstlich.
„Ich bin deprimiert“, sagt er, der sich extra vom Sofa aufgerafft hatte, um seine Pfunde purzeln zu lassen. Traurig fügt er hinzu: „Da nicht abzusehen ist, wie lange das Hochwasser noch andauern wird und ob meine geliebte Strecke je wieder nutzbar sein wird, habe ich beschlossen, das mit dem Laufen wieder für einige Zeit zu lassen.“
Spätestens nächstes Jahr, glaubt er, sind die Schäden auf jedenfall behoben. „Dann probiere ich es wieder.“