Frankfurt am Main – Die deutsche Fußballnationalmannschaft reist noch heute aus Russland ab. Die DFB-Auswahl („La Mannschaft„) werde an keinem weiteren Spiel mehr teilnehmen, erklärte der Fußballbund in einer Vorabpressemeldung um 18:00 Uhr. Grund für den plötzlichen WM-Boykott seien die Politik Wladminir Putins, Vorfälle in der russischen Außenpolitik, aber auch das russische Doingkomplott. „Wir hatten während des grausigen Spiels gegen Südkorea viel Zeit. Da haben wir uns die Argumente für einen Boykott der WM 2018 angesehen und waren überzeugt“, erklärte ein Sprecher gestern abend vor Ort.
„Da sind Giftgasanschläge, der Krieg im Nachbarland Ukraine, systematische Hackerangriffe, Wahleinmischung, ein Dopingsystem, aber auch Turbulenzen bei der Vergabe der WM nach Russland überhaupt“, so der Sprecher weiter. Sogar EU-Parlamentarier hätten sich für ein Boykott ausgesprochen, da hat man keine Wahl!“
Einen Zusammenhang mit der Niederlage gegen Südkorea bestreitet der Sprecher. „Das hat nichts miteinander zu tun. Unsere Entscheidung steht fest. Wir werden nicht an den Achtel-, Viertel, Halb- und Finalspielen teilnehmen.“ Man hoffe, dass es ein starkes Signal an die freie Welt sei, wenn der Weltmeister, der im Spiel zuvor noch 2:1 gewonnen hat, nach der Gruppenphase die WM beende.
Er bedauert zudem das Verhalten anderer Nationen: „Es ist schon ein starkes Stück, dass andere Länder bei einem solchen Turnier nicht ebenfalls ein Zeichen setzen möchten. Mexiko und Schweden zum Beispiel. Es würde diesen Ländern besonders gut stehen, ebenfalls die WM zu boykottieren.“
Er fügt hinzu: „Wir hoffen, dass sich viele andere Länder, besonders Mexiko und Schweden, unserer Entscheidung anschließen.“ Wenn beide Länder ebenfalls zu einem Boykott bereit sei, könne man sich unter Umstände die weitere Teilnahme noch einmal kurzfristig überlegen. „Dann wäre ja die gesamte Gruppe in Gefahr. Wenn die Russen als Ausrichter es deshalb wünschen, würden wir als Versöhnungsgeste im Rahmen des Fair Plays wieder ins Turnier einsteigen. Wir möchten ja nicht, dass die Fans leiden.“
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