//Bonner Weihnachtsmarkt: Erster Glühweinstand mit Drive-In-Schalter eröffnet

Bonner Weihnachtsmarkt: Erster Glühweinstand mit Drive-In-Schalter eröffnet

Bonn – Der deutschlandweit erste Glühweinstand mit Drive-In-Schalter hat jetzt am Bonner Weihnachtsmarkt seine Tresen geöffnet. Autofahrer können dort ihren Glühwein bestellen, ohne den Wagen verlassen zu müssen! Betreiber Rudolf Kloppmann (55) ist vom neuen Konzept überzeugt: „Die Bonner lieben es, Auto zu fahren, und sie lieben es, auf dem Weihnachtsmarkt gemütlich Glühwein zu trinken. Wir haben das jetzt erstmals kombiniert. Das beste aus zwei Welten!“, schwärmt er. Sogar drei Parkplätze gibt es neben dem Stand für diejenigen, die etwas Zeit haben

Mit dem Konzept will man auch der Online-Konkurrenz ein Schnippchen schlagen: „Immer mehr Menschen bestellen ihren Glühwein inzwischen im Internet und lassen ihn liefern nach Hause liefern, um ihn dort mit Freunden zu trinken. Ganz ohne die besinnliche Weihnachtsmarkt-Atmosphäre. Bei uns können sie stattdessen ihn direkt mitnehmen oder vor Ort trinken“, sagt er und reicht vier Glühweine an Erwin Karlkowski (44) und dessen Arbeitskollegen durch das Autofenster.

Die vier sind von dem neuen Konzept sehr angetan. „Eine super Idee!“ sagt er beschwipst. „Es ist heute schon unsere dritte Runde hier her zum Stand. Endlich kann man nach der Arbeit rasch einen Glühwein bestellen, im Warmen trinken, die Lichter der vorausfahrenden Autos am City-Ring genießen und sich dabei angeregt unterhalten. *Hicks* Und das ganze, ohne einen lästigen Parkplatz in einer Bonner Tiefgarage suchen oder gar aussteigen zu müssen! Eine Tolle Idee!“

Am ersten Tag allerdings war die Resonanz eher mau, gibt Betreiber Kloppmann zu. „Offenbar wollten viele Autofahrer zwar zu uns. Vermutlich aber standen sie rund um die Innenstadt im Stau und kamen kaum voran. Viele haben es vielleicht auch wegen der vielen Baustellen auch nicht mit dem Auto auf den Weihnachtsmarkt geschafft“, vermutet der Budenbetreiber verärgert.

Zudem seien die Behörden nicht kooperativ gewesen: Autofahrer, die am Stand ankamen, hätten direkt Knöllchen oder ins Röhrchen pusten müssen. „Es ist ein Unding“, empört Kloppman sich. „Wir versuchen innovativ zu sein, und die Stadt Bonn wirft uns Steine in den Weg, und die Polizei drangsaliert unsere Besucher!“. Einen kleinen Lichtblick immerhin gibt es: Die Gebühr für Parken auf dem Weihnachtsmarkt sei mit den Parkgebühren in Bonn vergleichbar.

Für das nächste Jahr überlegt Klopmmann daher, seinen Stand mit einer eigenen Drive-In-Spur auf den Bertha-von-Suttnerplatz zu verlegen. „Dort sind einfach mehr Autofahrer, die gerne einen Glühwein trinken wollen und im Abend-Stau auch viel Zeit dazu haben. Es würde auch die Atmosphäre auf der Straße entspannen, man könnte sich ja gegenseitig sogar zuprosten!“ Einen Antrag, die dortige Busspur dafür umzuwandeln, will er zeitnah beim Bonner Marktamt einreichen.

 

Chef-Intellektueller bei der Rheinischen Tagespost. Besitzt seit zwei Wochen ein iPhone3 und hat dieses Facebook, weil er es muss.