Bonn – Großer Erfolg für die Stadtentwicklung: Immer mehr Erlkönige sind derzeit in der Stadt sichtbar. Denn die Bonner Straßen weisen einige Besonderheiten auf, die Autohersteller aus aller Welt schätzen.
„Schlaglöcher, Baustellenslaloms, Unebenheiten und viel Stop and Go im Stadtverkehrsstau und auf Autobahnen: So eine Kombination gibt es nahezu nirgendwo auf der Welt“, erklärt Rolf Kudenschauer, Autoexperte von der Ruhr-Universität Bochum.
Neben Orten in Skandinavien, Spanien und Kanada entwickelt sich Bonn zum beliebten Testgelände für die Autobauer. „Wo sonst können Sie denn Klimaanlage, Stoßdämpfer und Kupplung gleichzeitig solche Maximalbelastungen abfordern, wenn nicht in der Stauhauptstadt Nr 1. in NRW?“, so der Experte.
Auch viele der Tester, die oft wochenlang durch die Stadt fahren, mögen die Abwechslung auf Bonner Straßen. Die Rheinische Tagespost sprach mit Björn Svensson aus Schweden (33), der für deutsche Marken unterwegs ist. „Anfahren und rasches Abbremsen auf der Reuterbrücke. Die unebenen, engen Spuren auf der Viktoriabrücke und auf der Meckenheimer Allee. Mit laufendem Motor vor den vielen Schranken halten, das Rangieren bei der Parkplatzsuche. Das Ausweichen vor den ganzen Radlern, die wie crazy über die Straße schießen. Hier ist man maximal gefordert. So verrückt fährt man nicht mal in Kalkutta!“
Er hofft, noch öfters in Bonn fahren zu können. „Es ist doch toll zu sehen, dass eine Stadt wie Bonn in den letzten Jahren alles getan hat, um sich als Testgelände mit größtmöglichem Abwechslungs- und Schwierigkeitsgrad für Autohersteller zu etablieren. Hoffentlich bleibt dies in Zukunft auch so.“