Bonn – Schlechte Nachrichten für Pendler: Die Bus- und Bahnpreise im Köln-Bonner Raum sollen um durchschnittlich 2,5 Prozent steigen. Grund dafür ist der neue Saunazuschlag.
„Wir haben unser Preis-Leistungsspektrum untersucht und dabei festgestellt, dass wir bislang unser sommerliches Zusatzangebot in den Bus- und Bahnen nicht eingepreist haben“, erklärt Sprecherin Merle Bremmkamp (45).
Denn seit nunmehr vier Jahren seien alle Busse und Bahnen mit einer integrierten Sauna ausgestattet und fahren mit bis zu 65 Grad Celsius umher. Die Luftfeuchte passe sich dabei den Außenbedinungen an. Bislang war dieser Service gratis.
Dabei kommen auch verschiedene Düfte zum Einsatz, die die Gäste selbst mitbringen können, die aus den Fahrzeugen quasi mobile Schwitzhütten machen. „Wir sind auch immer wieder überrascht, welche Duftstoffe die Fahrgäste selbst mitbringen. Es ist ein buntes Potpourri“, so die Sprecherin, „auch wenn ich persönlich nicht jeden der Transpirationszusätze zu Hause einsetzen würde.“
„Der Service wird von vielen Fahrgästen gut angenommen“, erklärt Bremmkamp. Jedenfalls habe es bislang kaum Beschwerden gegeben. „Die Leute steigen ja weiterhin ein. Und jeder weiß: Ein bisschen schwitzen bringt den Organismus in Schwung. Da kann man auch mal ein paar Euro mehr für seine Gesundheit aufbringen.“
Zusätzlich gäbe es Synergien durch viele Staus, die die Fahrt- und Saunazeiten verlängern. Und: „Es entstehen zusätzliche Kosten durch unser agiles Fahrzeugverfügbarkeitsmanagement, bei dem wir gezielt Ausfälle bei den Bus- und Bahnlinien für eine erhöhte Sozialinteraktion einsetzen. Man kommt dadurch viel öfters in Kontakt mit anderen Menschen, um gemeinsam zu schwitzen.“
Wie sich das Projekt weiterentwickle, wird noch geprüft. Aktuell überlege man, in den Bussen noch Erfrischungsgetränke zum Verkauf anzubieten, ähnlich wie in Fernzügen der Deutschen Bahn. „Wer schwitz, muss ja auch viel trinken!“
Gerüchten, dass das Projekt mit dem gescheiterten SWB-Freizeitbad zusammenhänge, wollte man nicht bestätigen. „Wir geben aber zu, dass wir die Erfahrungen aus dem Wasserland-Projekt der Stadtwerke Bonn mit in die Nahverkehrssparte haben einfließen lassen.“