Region – Das ist maximaler Schnaps-Betrug! Bei einer Untersuchung des TÜV-Rheinlands kam heraus: Das rote Kult-Getränk „Mexikaner“, dass über unserer Tresen geht, wird meist gar nicht in Mexiko hergestellt. Noch schlimmer: Oftmals wird es in schummrigen Kneipenküchen wild zusammengemixt.
„Es ist ein schockierendes Ergebnis, mit dem wir nicht gerechnet hätten“, sagt Studienleiter Knut Gerberich (61). „Nicht nur ist es Etikettenschwindel, es hat zu fast Hundert Prozent nichts mit Mexiko zu tun. Nein, oftmals wird auf keinerlei Standards, althergebrachten Rezepturen oder sonstige Normen Wert gelegt“, so Gerberich. Die Folge der Panscherei: Übelkeit, Erbrechen, Kontroll- und Erinnerungsverlust.
Grund für den Besuch waren Labortests. Auch was den Nährwert angeht, sei man im roten Bereich. „Wir haben festgestellt, dass viele zwar Tomaten und anderes rotes Gemüse enthalten, aber durch einen hohen Zusatz von Alkohol werden die postiven Eigenschaften negiert“; so Gerberich.
Inkognito machte er sich mit seinem fünfköpfigen Team auf den Weg, um in rund 100 Kneipen in Köln, Bonn und Düsseldorf an nur einem Wochenende Mexikaner getestet. „Streng nach wissenschaflschen Kriterien in Doppelblindstudien natürlich!“ Bereits nach dem fünften Getränk wurde den ersten Testern schlecht. Sie fühlten sich erst toll, dann benommen, dann folgte die Orientierungslosigkeit und zuletzt Erbrechen.
Doppelpech: Offenbar wurden auch die Untersuchungsunterlagen entwendet. „Möglicherweise von der Mexikanermafia“, vermutet er. „Die müssen sich das geschnappt haben, als wir kurz nicht aufpassten.“
Das bedeutet: Die Wissenschaftler müssen am nächsten Wochenende wohl den gesamten Versuch noch einmal vor Ort wiederholen.