Bad Godesberg – Stau, Falschparker und SUV, die über Gehwege donnern: Wie vor vielen Schulen gab es täglich vor der Rolf-Zukowski-Grundschule in Bonn-Gronau gefährliche Szenen. Erste Eltern steigen jetzt vom Geländewagen auf Lufttaxis um. Doch Landeplätze sind rar.
Ortsbesuch Gronau: „Es wurde immer schlimmer“, klagen Johanna und Bernd Krieseweller. Die beiden stehen vor ihrem Zweifamilienhaus. Bislang brachten sie die kleine Romy (5) mit der Familienkutsche, einem VW Tiguan, in die 600 Meter entfernte Schule. „Doch das wurde uns zu gefährlich“, so Johanna (32).
Erst kürzlich sei ihr ein Kind fast vor das Auto gesprungen, als sie kurz auf dem Gehweg am Schultor halten wollte. „Viele Eltern kümmern sich gar nicht um die Verkehrserziehung ihrer Kinder“, so die junge Mediengestalterin. Hinzu kommen die morgendlichen Staus. „Manchmal stehen wir bis zu 25 Minuten da, weil sich die ganzen anderen Eltern nicht beeilen mit dem Verabschieden.
Deshalb steigen nun auf das Lufttaxi um: „Diese ganzen Helikoptereltern lassen einem ja keine andere Wahl“, so der Vater. Dank des Lufttaxis könne er jetzt auf dem Weg zur Arbeit einen kurzen Stopp auf dem Schulhof einlegen. „Zudem stehe ich dann nicht auf der B9 im Stau! Und der Copter elektrisch fliegt, ist das gut für die Umwelt.“
Doch leider sei die Infrastruktur in Bonn sehr schlecht: „Bonn und die Bonner Schulen sind überhaupt nicht auf uns Lufttaxieltern vorbereitet gewesen. Als wir das erste Mal auf dem Schulhof gelandet sind, hat die Schulleitung die Polizei gerufen!“
Er hofft, dass die Stadt endlich reagiert. „Es geht um die Sicherheit der Kinder! Sonst spielen die noch auf dem Landeplatz vor der Tür zum Schulgebäude, das ist verdammt gefährlich“, findet er, während er im Tiefflug über den Schulhof surrt. „Tut mir leid, wir sind heute etwas spät dran.“