Bonn – Wie tief kann Godesberg noch fallen? Wie die Bezirksregierung jetzt bekannt gab, muss Godesberg ab sofort auf den Titel „Bad“ verzichten. „Der Zusatz ‚Bad‘ im Namen ist mit hohen Auflagen verbunden“, heißt es in dem Schreiben. „Nach dem Aus des Kurfürstenbads gibt es keinen Grund mehr, Godesberg den Titel eines Badekurorts zu belassen.“
Zwar war der marode Zustand der Draitschquelle und des Kurfürstenbads dem Land schon lange ein Dorn im Auge. „Wir haben jahrelang über die Unzulänglichkeiten hinweggesehen. Zwar hatten alle fünf Bade- und Kurgäste, die in den vergangene vier Jahren das absolut marode Bad besuchten, uns gegenüber angegeben, dass das Bad den Ansprüchen eines Kurorts nicht mehr genüge. Aber solange wenigstens ein Gast pro Jahr kam, war uns das genug.“
Mit der Schließung sei dies nun vorbei.
Bei der Bezirksverwaltung und der Bevölkerung ist man entsetzt über die Entscheidung. „Die Aberkennung ist ein Skandal. Unser Kurfürstenbad entsprach genau dem Standard, den man von Godesberg erwartet“, hieß es in einer ersten Meldung auf Facebook.
Auch möchte man sich nicht von der Lage unterkriegen lassen. „Derzeit prüfen wir, ob wir nicht ein Bad im englischen Sinne Godesberg voranstellen kann. Die Sicherheitslage ließe es schließlich zu.“