Bonn – Jetzt kommt’s ganz Dicke für die Beethovenhalle: Wie die Bonner Verwaltung gestern offenbar in der Ratsitzung bekannt gab, spukt es auf der Beethovenhallen-Baustelle.
„Ein neuer Geist ist auf der Beethovenhallen-Baustelle entstanden“, stellte die Stadtspitze gestern gegenüber den Ratsmitgliedern fest. Wie es dazu kommen konnte, sei noch unklar.
Eine Theorie: Möglicherweise wurde die Beethovenhalle auf einem alten Indianerfriedhof errichtet! Hinweise darauf gab es in der Vergangenheit mehrfach. Unter anderem drang nachts immer wieder Kriegsgeheul aus den Bürocontainern der Architekten. Zudem fanden die Bauarbeiter morgens Lagerfeuer vor, in denen Fetzen der Baupläne, historischer Türklinken und denkmalgeschütztes Ektoplasma glimmten.
Noch könne man allerdings nicht genau sagen, ob dieser tatsächlich unter der Beethovenhalle alles liegt. Bislang habe man eine unbekannte Heileinrichtung aus der Mitte des 20. Jahrhundert entdeckt sowie Ruinen einer alten Stadtbefestigung, von denen man vor Sanierungsbeginn gar nichts gewusst hat. „Es gibt also mehrere Möglichkeiten, woher der Geist stammen kann. Möglicherweise haben wir ihn durch die Sanierungsarbeiten auch erst geweckt.“
Noch sei unklar, welche Auswirkung der neue Bewohner hat. „Wir müssen prüfen, ob es ein bösartiger Geist ist“, so die Stadtspitze weiter. „Wir hoffen aber darauf, dass es sich um die Wiederkehr eines erfahrenen Architekten und Bauleiters handelt. Das wäre natürlich ein Glücksfall. Den würden wir dann gerne für das Projekt gewinnen. Wo findet man schon als Kommune einen Architekten mit einem jahrhundertealten Erfahrungsschatz, der auch Nachtarbeit nicht scheut?“
Dass dies vielleicht nicht der richtige Gedanke sei, und man besser etwa einen Baustopp und Neubau in Betracht ziehen sollte, ließ man nicht gelten. „Nein, wir klammern uns doch nicht an einen Strohhalm mit solchen Vermutungen. Wir sind froh, wenn wir jeden angetroffenen lebenden oder vergeisterten Menschen für eine Mitarbeiter auf der Baustelle begeistern können, auch wenn das ein paar Prozente mehr kostet.“
Wie es weitergeht, das sollen jetzt Geisterjäger aus New York klären. Die erfahrene Truppe wird in den nächsten Tagen am Köln-Bonner Flughafen landen. Bis dahin müssen die beiden Arbeiter auf der Baustelle allerdings eine mehrtägige Pause einlegen. Der Baufortgang verzögert sich damit um sechs Monate, die Kosten steigen voraussichtlich um 8,7 Millionen Euro.