//„Keine Bombe, nur vergessen“: Aufkleber soll vor Bahnhofssperrungen schützen

„Keine Bombe, nur vergessen“: Aufkleber soll vor Bahnhofssperrungen schützen

Bonn/Köln/Düsseldorf – Erst Düsseldorf, dann Bonn und Köln – fast täglich wird derzeit ein Bahnhof im Rheinland geräumt. Grund sind oft vergessene Koffer. „Das Problem ist, dass die meisten Menschen einen Koffer auf dem Bahnsteig oder im Zug ohne Besitzer mit einer Bombe assoziieren“, erklärt Terror-Experte Roland Remberger.

Sollen an allen Bahnhöfen verteilt werden
Sollen an allen Bahnhöfen verteilt werden

Dieses Problem will man nun bekämpfen. Wie Innenminister Thomas de Maizière gestern auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz erklärte, sollen zukünftig Aufkleber an allen deutschen Bahnhöfen an die Reisenden verteilt werden. Sie tragen die Aufschrift: „Ich bin keine Bombe, ich wurde nur vergessen.“

Damit hofft man, die Zahl der gesperrten Bahnhöfe etwas reduzieren zu können. „Das Problem ist, dass man oftmals die vielen Koffer mit Bomben nicht von den gelegentlich ebenfalls vergessenen Reisegepäckstücken unterscheiden kann, die nur Kleidung und andere, wenig gefährliche Güter beinhalten. Dank solcher Aufkleber wäre das aber kein Problem mehr“, so de Maizière. Er glaubt, dass viele Reisende mitmachen werden.

De Maiziere (Foto: gemeinfrei)
De Maiziere (Foto: gemeinfrei)

Ebenfalls in Planung sind „Achtung, Bombe!“ Aufkleber. „Das kommt den Terroristen sicherlich entgegen, wenn sie so plakativer Terror streuen können.“ Schließlich sorgen die vereinzelt auftauchenden harmlose Koffer inzwischen dafür, dass kaum noch jemand in Panik gerät, sondern pro Forma die Polizei anruft. „Die Leute müssen endlich wieder wissen, wann Gefahr droht, und wann nur vergessliche Bürger am Werk waren.

Doch was passiert, wenn Terroristen auf die harmlosen Aufkleber zurückgreifen würden? Auf Nachfrage der Rheinischen Tagespost erklärte de Maizière : „Wir hoffen auf Ehrlichkeit und FairPlay unter den Terroristen. Ansonsten könnten Teile meiner Antwort die Bevölkerung beunruhigen.“

Chef-Intellektueller bei der Rheinischen Tagespost. Besitzt seit zwei Wochen ein iPhone3 und hat dieses Facebook, weil er es muss.