Bonn – Das Londoner Gleis 9 3/4 ist vielen ein Begriff. Doch dass auch Bonn ein bislang unbekannten Bahnsteig hat, entdeckte kürzlich der Bonner Rolf Kramberger (34), als er seinen Zug nach Köln erreichen wollte. Die Rheinische Tagespost sprach exklusiv mit dem Bonner.
„Eigentlich wollte ich nur morgens wie jeden Tag mit der Bahn zur Arbeit fahren“, erklärt der Poppelsdorfer Unternehmensberater. Da bin ich offenbar zu früh abgebogen.“ Denn stand auf dem vielbefahrenen Bonner Bahnsteig 2/3 war er plötzlich wie in einer anderen Welt.
„Kein Gedränge, ein breiter Bahnsteig, Restaurants, Rolltreppen hinauf und hinab, kein Gewaltmarsch zum passenden Abschnitt und sogar eine Toilette gab es dort“, berichtet der Mann. „Es ist eine Welt wie hinter den Spiegeln!“, fügt er erstaunt hinzu. „Auf dem Schild stand Bahnsteig 1, dabei hat der Bonner Bahnhof kein Bahnsteig 1, nur ein 2/3, 4 und 5.“ Das wisse er, da er seit rund drei Jahren täglich den Zug nach Köln nehme.
Er fährt fort: „Und das beste: Da hielt ein Zug nach Köln, der war pünktlich und leer. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Es war wie im Traum.“ Dass es ein Traum sein muss, dafür spricht auch eine Besonderheit, die ihm auffiel: „Die Bahnsteigabschnittsreihung war anders herum als gewohnt, am Anfang war ein E, am Ende das A!“
Wie genau er den Bahnsteig erreichte, möchte er nicht berichten. „Sonst ist das Gedränge dort bald wieder Es war auf jedenfall sehr beschwerlich, und voller Gefahren. Bleibt weg!“, erklärt er knapp.